In Bhutan gibt es bisher entlang der Trekkingrouten keine Gästehäuser oder Trekkinglodges, so wie Du das vielleicht von Nepal auf den gängigen Touren kennst. Deshalb gibt es keine andere Möglichkeit als mit einem mobilen Zeltcamp unterwegs zu sein, was aber gleichzeitig auch den ganz besonderen Reiz ausmacht.
Das Zeltcamp kann ganz individuell an den schönsten Orten und Plätzen aufgebaut werden. Das organisiert der Reiseveranstalter in Deutschland in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Partner in Bhutan für Dich. Selbstverständlich werden auch die dafür notwendigen Trekking-Permits besorgt - entweder individuell nur für Dich auf einer Privatreise oder für die ganze Gruppe, wenn Du Dich entschlossen hast eine Gruppenreise zu buchen. Auch die gesamte notwendige Ausrüstung dafür wird gestellt.
Für die Übernachtung gibt es Zwei-Personen-Zelte. Je nach Tour und gebuchter Ausstattung sind das entweder sturmfeste Kuppeldachzelte mit Liegematten. Die kommen meistens in den Hochgebirgsregionen zum Einsatz, da diese sehr viel sturmbeständiger sind. Dazu gibt es pro Person eine Liegematte, die auf dem Zeltboden ausgebreitet wird.
Wenn Du nicht gerade in Hochgebirgsregionen unterwegs bist, wo Kuppeldachzelte wegen ihrer Sturmfestigkeit notwendig sind, kannst Du auch gegen einen überschaubaren Aufpreis ein etwas komfortableres "Hauszelt" in Stehhöhe und mit komfortablen Klappliegen wählen. Das habe ich selbst auf meinen letzten Trekkingtouren in Bhutan als sehr angenehm empfunden. Das Mehr an Komfort war mir den Mehrpreis allemal wert.
Außerdem gibt es noch ein Essenszelt, das ausgestattet ist mit Tisch und Stühlen, Teller, Tassen, Gläser, Besteck und Beleuchtung. Das hört sich im ersten Moment ein wenig luxuriös und vielleicht sogar "überkanditelt" an, aber es ist u.U. sehr sinnvoll, weil Dir sonst eventuell das Essen vom Teller gepustet wird. Als wir nur zu zweit unterwegs waren haben wir allerdings auf das Essenszelt verzichtet und die Mahlzeiten zusammen mit der Trekking-Mannschaft im Kochzelt eingenommen.
Zu den Mahlzeiten ins Kochzelt zu gehen hat einen ganz großen Vorteil - es ist dort um einiges wärmer, was bei Temperaturen draußen um die -10 Grad ein wirklich überzeugendes Argument ist! Das Kochzelt dient natürlich gleich auch als Waren- und Lebensmittellager und später auch als Übernachtungszelt. Es ist übrigens Auflage, dass ein Gaskocher mitgeführt wird, um zu verhindern, dass Holz zum Kochen verwendet wird.
Als letztes Zelt ist noch das ca. ein mal einen Meter große Toilettenzelt zu erwähnen, das zu jedem mobilen Zeltcamp mit dazu gehört. Es wird ein recht tiefes Loch in den Boden gegraben, das dann für die Notdurft aller Camp-Mitglieder bestimmt ist. Dadurch hockt man beim Toilettengang im Trockenen und gleichzeitig bleibt das Gelände rund um die Zeltplätze entlang der Trekkingrouten sauber.
Das ganze Equipment muß natürlich auch transportiert werden. Das erledigen in Bhutan meistens Ponies oder Maultieren, die von einem Hirten begleitet und jeden Morgen bepackt und am Abend wieder entladen und auch sonst umsorgt und gefüttert werden. Träger, wie Du sie vielleicht von Nepal kennst, gibt es in Bhutan nicht.
Beim Auf- und Abbau der Zelte ist natürlich jede helfende Hand willkommen, aber oft ist zumindest der Aufbau bei der Ankunft am Zeltplatz schon erledigt, denn die einheimischen Begleiter sind meistens sehr viel schneller unterwegs als wir Wanderer.
Trekking in Bhutan in dieser unvergleichlichen Bergwelt mit einer heute noch so intakten Natur wie man sie nur noch ganz selten auf der Welt findet, ist etwas wirklich ganz besonderes. Wenn Du die Zeit und das Geld dafür erübrigen kannst solltest Du auf dieses ganz besondere Erlebnis nicht verzichten.
Auf meiner Bhutan-Reise 2005 war ich im mobilen Zeltcamp auf dem Druk Path Trek unterwegs. Auf meiner zweiten Bhutan-Reise 2018 habe ich mir dann den Sage La-Trek (vom 6.-8. Tag) und den Gasa-Laya-Trek (vom 14.-18. Tag) gegönnt.