Respektvolles und zurückhaltendes Verhalten...
...gegenüber anderen Personen sollte grundsätzlich selbstverständlich sein – ganz besonders aber gegenüber älteren Menschen. Ältere Menschen genießen in Bhutan eine ganz besondere Wertschätzung, die man auch als Reisender und Gast im Land unbedingt beachten sollte. Lautstarke Diskussionen und lautes Schimpfen in der Öffentlichkeit sind verpönt und sind für alle Beteiligten unangenehm und peinlich.
In Bhutan gilt es als unschicklich mit dem Finger auf etwas zu zeigen. Die Bhutaner nicken mit dem Kopf in die entsprechende Richtung, was denselben Zweck erfüllt und als sehr viel unaufdringlicher empfunden wird.
Berühren des Kopfes
Andere Menschen, aus welchen Gründen auch immer, am Kopf zu berühren, sollte man unbedingt vermeiden. In den meisten asieatischen gilt das Berühren des Kopfes, als dem höchsten Körperteil und möglicherweise Sitz der Seele, als Beleidigung. Auch bei Kindern sollte man dies unbedingt beachten. Das liebevolle Streichen über den Kopf eines Kindes, das bei uns etwas ganz normales und eine freundliche Geste ist, wird in Bhutan nicht gerne geseshen!
Füße und Fußsohlen
Mit den Füßen bzw. den Fußsohlen ist es genau umgekehrt. Als niedrigstes Körperteil des Menschen gelten diese als unrein und sollten im Sitzen niemals in Richtung anderer Personen zeigen. Das Zeigen der Fußsohlen in Richtung Buddha-Bildnissen oder anderen religiosen Gegenständen, Symbolen und Gebäuden ist nicht gerne gesehen. Das ist nicht immer ganz einfach, da in Bhutan oder generell in Asien gerne auf dem Boden gesessen wird. Trotzdem solltest Du das immer versuchen zu berücksichtigen.
Während des Kloster- oder Tempelbesuchs
Beim Betreten eines Klosters oder Tempels ist es üblich, die Schuhe auszuziehen und eine Kopfbedeckung abzunehmen. Die Strümpfe können jedoch anbehalten werden. Unbedingt ist darauf zu achten, dass Schultern und Oberarme und die Beine bedeckt sind. Auch tief ausgeschnittene T-Shirts sind nicht gerne gesehen.
Das Umrunden von Stupas, Manimauern und anderen religiösen Gebäuden
Wie in allen buddhistischen Ländern geht man um Stupas/Chorten, Mani-Mauern und andere religöse Bauten immer nur im Uhrzeigersinn, so dass sie auf der rechten Seite des Besuchers liegen. Bei Chorten am Straßenrand findet man teilweise eine zusätzliche Behelfsfahrspur, damit man diesem auch beim Vorbeifahren die rechte Seite zuwenden kann. Auch Gebetsmühlen werden immer im Uhrzeigersinn gedreht.
Der Besuch eines Festivals...
macht Deine Bhutan-Reise noch einmal mehr zu etwas ganz besonderem Bei den meisten Festivals handelt es sich um religiöse Zeremonien, z.B. um Klosterfeste, die sogenannten Tsechus. Die Orte, an denen die Zeremonien stattfinden, werden von hohen Lamas gesegnet und sind für die buddhistischen Einheimischen von einer ganz besonderen Bedeutung. Als Besucher ist wichtig, dass Du Dir des religiösen Hintergrundes und der großen Wichtigkeit für die Bevölkerung bewusst bist.
Ein solches Festival hat nichts zu tun mit einer Party, einer Show oder einer Karneval-Aufführung und ist auch keine Veranstaltung, die zur Touristen-Attraktion durchgeführt wird. Über Jahrhunderte hinweg wurden die alten Traditionen bis auf den heutigen Tag bewahrt. Jede der Bewegungen während der Maskentänze hat eine besondere religiöse Bedeutung. Leider gibt es immer wieder Touristen, die trotzem ein solches Fest durch unbedachtes, respektloses und lautes Verhalen stören und damit die Einheimischen brüskieren.
Bisher sind Ausländer bei solchen Feste gern gesehene Gäste, aber es ist ein absolutes Muss, gewisse Verhaltensregeln zu beachten, damit das auch in Zukunft so bleibt
Am Festivalort ist es nicht üblich zu essen, zu trinken oder zu rauchen. Zu unpassenden Momenten laut zu lachen gilt alss äußerst unhöflich! Wenn die Eltern Ihren Kindern wähend der Zeremonien zu essen oder zu trinken geben, so ist das eine Ausnahme, die zum Wohl der Kinder toleriert wird.
Das Fotografieren ist bei den meisten Festivals erlaubt. Eine strenge Ausnahme ist das Jambay Lakhang Drup Fest im Bumthang-Tal während des mitternächtlichen Feuer-Rituals, das von dem sog. "Naked Dance" begleitet wird. Bitte sei beim Fotografieren respektvoll und übe äußerste Zurückhaltung. Es ist wichtig, genügend Distanz zum Festgeschehen und den Maskentänzern zu halten. Schon mehrfach habe ich auf meinen Reisen miterleben müssen, dass Touristen während der Maskentänze zwischen den Tänzern "herumgesprungen" sind und ihnen ihre Kamera mit einem riesigen "Geschoss" von Teleobjektiv vor die Nase gehalten haben. In solchen Momenten habe ich mich "in Grund und Boden" geschämt, selbst ein westlicher Tourist zu sein!
Im Restaurant
Falls mit Stäbchen gegessen wird gilt es als sehr unschicklich, damit im Essen zu stochern oder die Stäbchen aufrecht in den Reis oder andere Nahrungsmittel auf dem Teller zu stecken. Sehr schwer haben es die Raucher in Bhutan, denn im ganzen Land herrscht ein strenges Rauchverbot.
Bhutan ist ein sehr offenes Land und die Bhutaner schauen über kleine „Verfehlungen“ ihrer Gäste gerne hinweg. Das Rauchen gehört allerdings in Bhutan nicht zu den kleinen Verfehlungen. Bitte denke auch immer daran, dass in Bhutan der König und die Königsfamilie hoch geehrt und geschätzt werden. Sich in der Öffentlichkeit abfällig über den König oder die Königsfamilie zu äußern gilt als Vertrauensbruch und ist daher nicht so schnell wieder gut zu machen und darüber hinaus u.U. sogar mit Strafe geahndet werden kann.