Aufgrund der großen Höhenunterschiede auf vergleichsweise kleiner Fläche ist das Klima in den verschiedenen Regionen von Bhutan entsprechend unterschiedlich und vielfältig.
Man unterscheidet drei Landschafts- und damit auch die entsprechenden drei Klimazonen. Im Süden finden wir das Tiefland mit Höhen von 100 m bis 1.000 m und nördlich davon die Mittelgebirge und die zenralen Täler der Himalaya-Vorberberge mit Höhen von 1.000 m bis 4.000 m. Das ist die Region, durch die die meisten Touristen-Routen führen. Schließlich folgt hoch im Norden das Himaya-Hochgebirge mit Höhen von 4.000 m bis zum höchsten Punkt in Bhutan, dem 7.570 m hoch aufragenden Gangkhar Puensum an der Grenze zu Tibet. Hier leben nur noch Yak-Nomaden und das Volk der Laya. Viele der schönsten und interessantesten Wander- und Trekkingtouren führen in diese Region.
Die folgenden Klimatabellen geben Dir einen kleinen Überblick über die normalerweise in Bhutan herrschenden Klima-Verhältnisse. Hier findest Du die statistischen Minimal- und Maximal-Temperaturen für die wichtigsten Orte, die Anzahl der Regentage und die Niederschlagsmenge. Daraus läßt sich sehr gut die klimatisch beste Reisezeit ableiten. Unter dem folgenden Link findest Du noch zusätzliche interessante Informationen zum Klima und der besten Reisezeit unter Berücksichtigung weiterer örtlicher Gegebenheiten.
Klima im südlichen Tiefland
Rund um Gelephu, Samdrup Jonkar oder Phuntsholing auf Höhen von 100 m bis 1.000 m über dem Meeresspiegel herrscht tropisches bis suptropisches Klima mit entsprechend hohen Temperaturen im Sommer und immer noch recht milden bis warmen Temperaturen in den Wintermonaten. Im Sommer hat der Monsun das südliche Tiefland fest im Griff mit hohen Niederschlägen und einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Dieser schmale Landstrich ist zudem sehr fruchtbar und die „Kornkammer“ des Landes. Zwei Reiseernten im Jahr und eine Vielfalt von Früchten gedeihen hier.
Klima in den Mittelgebirgen
Fährst Du von der südlichen Grenze z.B. von Samdrup Jonkhar, Gelephu oder Phuntsholing in Richtung Norden so gelangst Du von 100 m über dem Meeresspiegel schon nach einer bis anderthalb Stunden auf eine Höhe von 2.000 m in die Mittelgebirge und die zentralen Täler des Himalaya. Der größte Anteil der Bevölkerung lebt hier in dieser gemäßigteren Zone und den Täler von Haa, Paro, Thimphu, Punakha, Trongsa, Bumthang, Mongar und Trashigang. Dabei variiert das Klima auch noch einmal innerhalb dieses Landstriches, denn im Osten ist wärmer als im Westen. Als Tourist auf einer Kulturreise bist Du normalerweise hauptsächlich in dieser Region unterwegs. Unter dem folgenden Link findest Du eine Auswahl von touristischen Routen in Bhutan.
In den Wintermonaten von Mitte November bis Mitte März ist das Klima recht trocken und die Tagestemperaturen liegen bei Sonnenschein bei angenehmen 16 bis 18 Grad – in Punakha sogar um die 20 bis 22 Grad, denn die Region liegt fast 1.000 Höhenmeter tiefer. Während der Nacht ist es hier jedoch recht kalt mit Temperaturen um null oder knapp unter null Grad. Schneefall gibt es hier höchstens zwei bis dreimal im Jahr. Im Frühling von Mitte März bis Anfang Juni klettert das Thermometer tagsüber auf 27 bis 29 Grad und fallen in der Nacht auf immer noch angenehme 18 Grad.
Die Regenzeit bringt recht heftige Niederschläge nach Bhutan. Die regenschweren Wolken des Südwest-Monsuns ziehen vom Golf von Bengalen in Richtung Norden und regnen sich zu einem guten Teil an den Südhängen des Himalaya ab. Neben dem südlichen Tiefland bekommen auch die Mittelgebirge einen guten Anteil der Monsunregenfälle mit.
Klima in Nord-Bhutan und Hoch-Himalaya
Im Sommer bis zu einer Höhe von 5.000 m ist der Norden Bhutans in der Hoch-Himalaya-Region bewohnt. Bis in Höhen von 4.000 m gibt es feste Dörfer, die teiweise sogar das ganze Jahr über bewohnt sind wie z.B. Laya oder Lunana. In den größeren Höhen sind meistens nur noch die Viehhirten mit ihren Tieren auf den Hochweiden unterwegs. Selbst bis hierher gelangen die Monsunwolken und bringen in den Sommermonaten Regen – aber auch in den Wintermonaten gibt es Niederschläge, die dann meistens als Schnee fallen.
Bei meinem eigenen Besuch in Bhutan 2018 (14.-16. Tag) beim Volk der Laya (Unter dem folgenden Link findest Du nähere Infos zum Volk der Laya.) in der gleichnamigen Region auf 3.800 m Anfang Dezember 2018, gab es witterungsmäßig das „volle Programm“. Bei bedecktem Himmel und Schneefall war es selbst am Tag sehr kalt. Die Temperaturen lagen bei ca. null Grad. In der Nacht ging es dann auf dem Thermomenter rapide abwärts bis minus zwölf Grad, was bei der Zeltübernachtung für uns und unsere Schlafsäcke eine echte Herausforderung war. Dafür wurden wir am nächsten Tag mit strahlendem Sonnenschein belohnt, angenehmer Wärme und Temperaturen zwischen zehn und zwölf Grad und in der direkten Sonne sogar noch etwas mehr.
Wenn Du noch etwas mehr über meine Reise-Erlebnisse in Bhutan erfahren möchtest, besuche doch meinen Blog unter "Unterwegs in Asien" und meine Reise-Erlebnisse in Wort und Bild in Bhutan.